TGL 10871 – Druckbegrenzungsventile für Radialkolbenpumpen (einfacher Baukasten garantiert schwingungsarm)

TGL 10871 - Druckbegrenzungsventile für Radialkolbenpumpen (einfacher Baukasten)
TGL 10871 – Druckbegrenzungsventile für Radialkolbenpumpen (einfacher Baukasten)

Der DDR Orsta Hydraulik Baukasten für Radialkolbenpumpen nach TGL 10868 umfasst in der Norm TGL 10871 auch Druckbegrenzungsventile.

Hier findest Du viele Informationen aus dem Prospekt zu den möglichen Ersatzteilen aus dieser DDR TGL. Natürlich kannst Du auch eine Anfrage per Formular oder E-Mail senden, wenn Du weitere Fragen hast.

Was ist die Aufgabe der Druckbegrenzungsventile der TGL 10871?

Diese Druckbegrenzungsventile haben die Aufgabe, den Betriebsdruck der Förderströme auf bestimmte und einstellbare Werte zu begrenzen. Diese Förderströme werden von den Antriebslagern B und C erzeugt.

Durch die Konstruktion der TGL 10871 ist es möglich, dass einfache und günstige Leitungsverlegungen zur Stelleinheit oder zum Verbraucher möglich sind.

Die Montage der Ventile erfolgt durch Einschrauben direkt in den Druckanschlüssen der Radialkolbenpumpen. Daher ist auch keine zusätzliche Halterung notwendig. Weiterhin können die Ventile gleichzeitig um 360° um die zum Zuführen des Förderstromes und zum Befestigen ausgebildete Hohlschraube geschwenkt werden.

Durch die Ausführung als schließgedämpfte Kolbenventile mit Ablaufdruckentlastung werden günstige Öffnungscharakteristiken erreicht. Dabei verhindert diese Dämpfung, dass die Ventile schwingen. Somit soll ein ruhiges Arbeiten der Ventile garantiert werden.

Der Grundkörper der Ventile ist aus einem druckdichten Grauguss gefertigt. Alle anderen Bestandteile sind aus einem chromlegiertem Einsatzstahl gefertigt. So werden günstige Verschleißeigenschaften erreicht.

Diese Druckbegrenzungsventile haben daher eine fast unbegrenzte Lebensdauer und werden sehr selten als Orsta Hydraulik Ersatzteil angefragt.

Beispiel Hydraulikschaltplan und Schaltzeichen

Es gibt wie immer viele Möglichkeiten bei Orsta Hydraulik. Aber einen Schaltplan habe ich aus dem Orsta Hydraulik Prospekt kopiert. Dort siehst Du die Kombination aus einer

  • Radialkolbenpumpe nach TGL 10868 (A 32/16 L)
  • Antriebslager nach TGL 10870 (B 2 L)
  • Druckbegrenzungsventil TGL 10971 (A 2)
  • Servostelleinheit mit Folgekolben TGL 10887 (C 20.11 G – 32/16 L)
Hydraulikschaltplan einer RKP TGL 10868 mit einer Stelleinheit TGL 10870 und einem Druckbegrenzungsventil TGL 10871
Hydraulikschaltplan einer RKP TGL 10868 mit einem Antriebslager TGL 10870 und einem Druckbegrenzungsventil TGL 10871

Die dargestellten Leitungsanschlüsse dieser Kombination bedeuten:

  • 1,3 – Druckleitung der Radialkolbenpumpe
  • 2 – Saugleitung der Radialkolbenpumpe im offenen Kreislauf
  • 4 – Eingangsleitung der Radialkolbenpumpe im geschlossenen Kreislauf
  • 5 – Leckleitung der Radialkolbenpumpe
  • 7 – Saugleitung der Zahnradpumpe
  • 10 – Behälterleitung des Druckbegrenzungsventils
  • 11 – Leckleitung des Druckbegrenzungsventils
  • M1 Manometeranschluss für die Druckleitung der RKP
  • M2 – Manometeranschluss für die Saugleitung der RKP
  • A – Antrieb

Schnittbild und Wirkungsweise der Druckbegrenzungsventile

Um die Funktion oder Wirkungsweise eines Druckbegrenzungsventils zu verstehen, möchte ich Dir zuerst das Schnittbild dieser TGL 10871 zeigen. Daran kann ich einfacher den Aufbau und die Wirkungsweise erläutern.

Schnittbild Druckbegrenzungsventile nach TGL 10871
Schnittbild Druckbegrenzungsventile nach TGL 10871

Die Montage an der RKP erfolgt durch das Einschrauben des Gewindezapfens der Hohlschraube (1) in den Druckanschluss des jeweiligen Antriebslagers der RKP. Danach gelangt der abzusichernde Förderstrom durch die Querbohrungen der Hohlschraube in den Kanal (2) des Ventilgehäuses (3) und damit über die wahlweise geöffneten Druckanschlüsse (6.1 oder 6.2) zum Verbraucher.

Falls der Druck im Raum (2) durch einen Widerstand am Verbraucher ansteigt, dann wird über die Querbohrung des Ventilkolbens (4) und das Rückschlagventil (5) die obere Seite des Ventilkolbens beaufschlagt.

Die daraus resultierende Kolbenkraft bewegt den Ventilkolben gegen die Federkraft der Druckfeder (8) nach unten. Diese Federkraft ist bei den Druckbegrenzungsventilen der TGL 10871 durch die Spannschraube (9) einstellbar.

Durch diese Bewegung wird über die Ringnut im Kolben (4) der Raum (2) mit dem Abfluss zum Behälter (10) verbunden. Dadurch kann das Hydrauliköl solange zum Behälter abfließen, bis sich der Druck im Raum (2) soweit verringert hat, dass die Federkraft wieder größer ist als die hydraulische Kraft. Dann wird der Kolben (4) wieder nach oben gedrückt und sperrt den Überlauf ab.

Ich hatte bereits geschrieben, dass die Ventile sehr verschleißfest sind. Dies wird dadurch erreicht, dass die Rückführung in die Ausgangslage nicht schlagartig geschieht. Da das Öl über einen Dämpfungsspalt (12) zurück fließen muss, wird der Kolben allmählich in seine Ausgangslage zurück gedrückt.

Dadurch entstehen deutlich weniger Schwingungen und Geräusche.

Über den Anschluss (11) wird zwischen dem Kolben (4) und dem Ventilgehäuse (3) durchgetretenes Lecköl zum Behälter abgeführt. Der Federraum (13) ist damit immer frei von Ablaufdruck. Somit wird der Ventilkolben nur von der Druckfeder betätigt.

Der Anbau des Ventils an ein Antriebslager der Bauform C und die dabei entstehende Lage der vom Ventil abzuführenden Leitungen kannst Du hier sehen.

Anschlüsse der Bauform A der TGL 10871
Anschlüsse der Bauform A der TGL 10871

Welche Bauformen der TGL 10971 gibt es?

Gut, dass es hier nur 2 Bauformen gibt. In vielen anderen Produkten von Orsta Hydraulik gibt es deutlich mehr Varianten.

Die TGL 10871 beschreibt als Standard zwei Bauformen – A und B. Beide Bauformen sind speziell für den Einsatz mit den RKP entwickelt und auf einen bestimmten Anwendungszweck zugeschnitten. Die verschiedenen Bauformen sind dazu da, die Leitungen zweckmäßig von den Ventilen wegzuleiten.

Beide Bauformen unterscheiden sich nur durch das Öffnen und Verschließen bestimmter Kanäle.

Bauform A – TGL 10871

Bauform A der Druckbegrenzungsventile der TGL 10871
Bauform A der Druckbegrenzungsventile der TGL 10871

Die Bauform A wird dann ausgeführt, wenn der Niederruckförderstrom zum Beaufschlagen der Stell- und Regeleinheit verwendet wird. Der Einbau ist jeweils nur in den Druckanschluss 6 des Antriebslagers B oder C möglich. Der Anschluss 6.1 muss dann stets vertikal nach oben zeigen.

Bauform B – TGL 10871

Bauform B der Druckbegrenzungsventile der TGL 10871
Bauform B der Druckbegrenzungsventile der TGL 10871

Die Bauform B wird in allen übrigen Fällen verwendet. Dann wird der Niederdruckförderstrom über eine, der jeweiligen Größe des Förderstromes angepassten Rohrverschraubung am Anschluss 6.2 abgenommen. Die Bauform B kann in jedem Druckanschluss der Antriebslager 6 bzw. 9 in beliebiger Einbaulage eingeschraubt werden.

Anwendungsbeispiele der Bauformen A und B

Anwendungsbeispiele für Bauform A oder B der TGL 10871
Anwendungsbeispiele für Bauform A oder B der TGL 10871

Technische Daten und Kombinationen

Nenngröße, Nennweite und Durchflussstrom

Insgesamt gibt es die Druckbegrenzungsventile in 5 verschiedenen Nenngrößen. Dabei ist der Nenndruck konstant über alle Größen 4 MPa (Megapascal) bzw. 40 bar (kp/cm²). Auch der Druckeinstellbereich ist gleich und liegt zwischen 0,3 und 6,3 MPa, was 3 bis 63 bar entspricht.

Was aber ist der Unterschied der Nenngrößen? Die Nennweite in mm sowie der Durchflussstrom in dm³/min (Liter pro Minute) ist verschieden, wie die folgende Tabelle zeigt.

NenngrößeNennweiteDurchfluss-strom
166,3
2810
31016
412,525
512,525
Nennweite und Durchflussstrom für die jeweilige Nenngröße

Einsatzbedingungen

Die Einbaulage für alle Geräte ist beliebig.

Das Fluid laut Prospekt sollte eine Hydraulikflüssigkeit (harz-, säure- und wasserfreies Mineralöl) nach TGL 17542/01 oder 02 sein oder ein gleichwertiges Austauschöl.

Die Viskosität darf zwischen 20 und 800 cSt betragen.

Die Filterung muss im Hauptstrom oder Teilstrom mindestens eine 63 µm Feinheit haben. Das könnte zum Beispiel mit Micro-S-Filtern erreicht werden, bei denen die Maschenweite des Siebs 63 µm beträgt.

Abmessungen

Bevor ich Dir zeige, welche Nenngröße für welches Antriebslager ist, zeige ich Dir vorab noch die Maßtabelle für die Druckbegrenzungsventile der TGL 10871.

Abmessungen der Druckbegrenzungsventile nach TGL 10871
Abmessungen der Druckbegrenzungsventile nach TGL 10871

Variabel sind demnach die Maße der Anschlüsse d1 und d2 sowie die Nennweiten. Weiterhin unterscheidet sich die Masse geringfügig. Andere Abmessungen der verschiedenen Nenngrößen sind gleich, wie Du der Darstellung aus dem alten Orsta Hydraulik Prospekt entnehmen kannst. Auch bei den Bauformen A oder B unterscheiden sich innerhalb einer Nenngröße die Werte nicht.

Die Angaben erfolgen in Millimeter bzw in Kilogramm für das Gewicht.

Nenn-
größe
d1d2NWMasse
1M 14×1,523,96,42,2
2M 16×1,525,982,2
3M 18×1,527,9102,2
4M 22×1,532132,2
5M 27×232132,4
Abmessungen und Gewicht der Druckbegrenzungsventile TGL 10871

Welches Druckbegrenzungsventil für welches Antriebslager (RKP)?

Die Druckbegrenzungsventile werden mit den verschiedenen Antriebslagern direkt kombiniert. Weiterhin ist es möglich, diese Ventile an ein- und zweiströmige Radialkolbenpumpen der TGL 10868 oder TGL 10869 anzubauen.

Welches Antriebslager der TGL 10870 ist mit welcher RKP und welchem Druckbegrenzungsventil TGL 10871 zu kombinieren?

Dabei kombiniert man für die Bezeichnung der hier vorgestellten Druckbegrenzungsventile die Bauform A oder B mit der Nenngröße 1-5.

Welches Ventil TGL 10871 passt zu welchem Antriebslager und RKP
Welches Ventil TGL 10871 passt zu welchem Antriebslager und RKP

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